Freunde und heimliche Liebe; Homburg, Stuttgart, Hauptwill, Nürtingen 

(1798 – 1801)

 

Zeittafel:

1798:      September: Umzug von Frankfurt nach Homburg

1796-

1798:        Mehrere Gedichte an Susette Gontard (Diotima), auch andere („An die Parzen“).

  Arbeit am 2. Band von „Hyperion“ und erste Entwürfe für das Trauerspiel „Empedokles“

1798:      Ab September Briefwechsel mit Susette, schwierige Treffen mit ihr  

               November: Hölderlin nimmt mit Sinclair am Raststatter –                 Prozess teil

1799:       Iduna-Projekt (Literaturzeitung): Hölderlin sucht, vergebens, Unterstützung bei Schiller,

   Goethe und Anderen

                Oktober: der 2. Band von „Hyperion“ erscheint

                November: Napoleon wird 1. Konsul der französischen Republik

1800:      8.Mai: letztes Treffen mit Susette Gontard

Juni: zu Hause in Nürtingen; wenig später in Stuttgart bei Landauer

1798–

1800:      Nachdenken über den Dichterberuf und über Theorie und Praxis der Dichtung.

               Die poethologischen Aufsätze entstehen, außerdem zahlreiche Gedichte: „Emilie“, 

„Der Archipelagus“, Stutgard“,  „Elegie“ und  weitere Gedichte an Susette.

Arbeit am „Hyperion“ und direkt danach am „Empedokles“

 

1801        Februar: hoffnungsvolle Briefe im Anschluss an den Frieden von Lunéville.

                April: Rückkehr in die Heimat

 In diesem Jahr entstehen die meisten großen Hymnen, sowie “Heimkunft“, „Stimme des Volkes“; „Brod und Wein“  wird abgeschlossen

 

nach: David Constantine, „Friedrich Hölderlin“,  Beck´sche Verlagsbuchhandlung, München, 1992

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

zurück zu Hölderlin Inhalt

zurück zur Startseite

Einer der letzten erhaltenen Briefe Susettes an Hölderlin (Mai 1800, also zwei Jahre nach Hölderlins Auszug; d.h. die heimliche Beziehung der Beiden zieht sich nun schon über sehr lange Zeit hin [sie treffen sich immer jeden ersten Donnerstag im Monat], und sowohl Susette als auch Hölderlin leiden sehr unter dem Zwang ihre Beziehung geheim halten zu müssen):

„Wirst du nun kommen? - - - Die ganze Gegend ist stumm, und leer, ohne dich! und ich bin so voll Angst [;] wie werde ich die starken dir entgegen wallenden Gefühle, wieder in den Busen verschließen und bewahren? – wenn du nicht kömmst! -

- - - - Und wenn du kömmst! ist es auch schwer das Gleichgewicht zu  halten, und nicht zu lebendig zu fühlen. Versprich mir daß du nicht zurück kommen, und ruhig wieder von hier gehen willst, denn wenn ich dieß nicht weiß, komme ich in der größ[t]en Spannung und Unruhe bis Morgen. [Brich nicht im Ernste!]und am Ende müssen wir doch wieder ruhig werden, doch laß uns mit Zuversicht unsern Weg gehen und uns in unserem Schmerz noch glücklich fühlen und wünschen dass er - - - lange noch für uns bleiben möge weil wir dann vollkommen Edel fühlen und gestärkt - - - Leb wohl! Leb wohl! der Segen [des Himmels] sey mit dir.“

Friedrich Hölderlin, „Werke/ Briefe/ Dokumente“,  Winkler Weltliteratur, München 1963

(S.824)